ist ein faszinierendes Land in Südasien, das für seine atemberaubende Landschaft, reiche Kultur und überaus freundliche Bevölkerung bekannt ist. Es liegt zwischen Indien im Süden und China im Norden und beheimatet acht der höchsten Berge der Erde, darunter den majestätischen Mount Everest. Es ist ein Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Abenteurer, da es eine Vielzahl von Trekkingrouten, Nationalparks und Naturschutzgebieten bietet.
Geologisch besteht in Nepal, aufgrund der tektonischen Plattenbewegungen zwischen der indischen und der eurasischen Platte, seismische Aktivität. Dies führt zu häufigen Erdbeben, hat aber auch zur Bildung einiger der höchsten Berge der Welt beigetragen.
Im April 2015 ereignete sich ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag etwa 80 Kilometer nordwestlich von Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Es war das schwerste Erdbeben in Nepal seit 1934 und verursachte enorme Zerstörung. Zahlreiche Gebäude, darunter historische Tempel und Denkmäler, wurden zerstört oder schwer beschädigt. Über 9.000 Menschen wurden getötet, Tausende wurden verletzt, und Hunderttausende verloren ihre Häuser. Es war eine verheerende Naturkatastrophe, die zu einer internationalen Hilfsaktion führte, um den Opfern zu helfen und beim Wiederaufbau zu unterstützen. Die deutsche Wiederaufbauhilfe konzentrierte sich auf die Bereitstellung von humanitärer Hilfe sowie auf den Wiederaufbau der ohnehin spärlichen Infrastruktur und Wohnhäusern. Die entstanden enormen Schäden an den Gebäuden und prächtigen Tempeln sind auch heute noch an etlichen Stellen zu sehen.
Die nepalesische Kultur ist geprägt von einer Vielzahl von Traditionen und Bräuchen. Die Menschen zeigten und überzeugten mit ihrer Gastfreundschaft und Herzlichkeit, was das Bereisen und Erkunden des Landes für mich erneut zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.
Die Hauptstadt Kathmandu ist ein kulturelles Zentrum mit einer Vielzahl von historischen Tempeln, Palästen und Märkten. Hier konnten wir die reiche religiöse Vielfalt des Landes erleben und auch die traditionelle nepalesische Küche probieren. Insgesamt ist Nepal ein Land voller Kontraste und Vielfalt, das mich mit seiner Schönheit, reichen Kultur und Menschen fasziniert.
Die Geschichte des Landes reicht zurück bis zu den alten Königreichen. Eines der bekanntesten war das Königreich Gorkha, das im 18. Jahrhundert gegründet wurde und später unter König Prithvi Narayan Shah erweitert wurde, der Kathmandu eroberte und das moderne Nepal gründete. Nepal war daher eine Monarchie bis zum Jahr 2008, in dem eine republikanische Verfassung eingeführt wurde.
In Nepal gibt es eine Vielzahl von Ethnien und Kulturen. Zu den größten gehören die Newar, die traditionell in der Kathmandu-Talregion leben. Dann gibt es die Gurkha, bekannt für ihre Tapferkeit in der britischen Armee. Weitere wichtige Gruppen sind die Sherpa. Daneben gibt es gibt eine Vielzahl indigener Gruppen wie die Rai, Limbu, Gurung, Tamang und Magar. Jede Gruppe hat ihre eigene Kultur, Sprache, Bräuche und Traditionen, die die kulturelle Vielfalt Nepals prägen.
Nepal ist neben der grandiosen, beindruckenden Bergwelt besonders geprägt von einer Vielzahl von Religionen. Der Hinduismus ist die größte Religion, gefolgt vom Buddhismus. Es gibt auch eine Minorität an Muslime und Christen sowie verschiedene indigene Glaubensrichtungen.
Trotz ihrer Vielfalt und Unterschiede leben die religiösen Gemeinschaften größtenteils harmonisch zusammen. Viele Nepalesen praktizieren mehr als eine Religion oder feiern religiöse Feste verschiedener Glaubensrichtungen gemeinsam. Die Verfassung Nepals garantiert Religionsfreiheit und verbietet Diskriminierung aufgrund der Religion.
Eine aktive Religions- und Glaubensausübung sind tägliches Alltagsbild und für uns Touristen interessante Hingucker. Neben dem Besuch von Tempeln und Klöstern praktizieren die Menschen verschiedene spirituellen Praktiken im täglichen Leben. Dazu gehören das Rezitieren von Gebeten und Mantras, das Anzünden von Butterlampen und Räucherstäbchen, das Durchführen von Puja-Ritualen zu Hause oder in Tempeln, das Tragen von religiösen Amuletten und das Spenden von Geld, Lebensmitteln und anderen Devotionalien, die an vielen Stellen zum Kauf angeboten werden.
Buddha wurde als Siddhartha Gautama um das 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr. in Lumbini geboren. Er wuchs im Shakya-Königreich auf, das damals im Süden Nepals lag. Es wird angenommen, dass er den größten Teil seines Lebens in dieser Region verbrachte, bevor er seine spirituelle Suche begann und letztendlich Erleuchtung erlangte. Nepal hat daher eine tiefe Verbindung zur buddhistischen Tradition und ist ein bedeutendes Zentrum für buddhistische Verehrung.
Die nepalesische Gesellschaft ist geprägt von kultureller Vielfalt und religiöser Toleranz. Die Gesellschaft besteht aus einer Vielzahl an ethnischen Gruppen, die verschiedene Sprachen, Religionen, Traditionen und Lebensweisen haben und friedlich zusammen leben - das ist ein starkes Vorbild für die übrige zänkische Welt und hat mich auf's Neue Beeindruckt !
Traditionell ist Nepal eine agrarisch geprägte Gesellschaft, aber in den letzten Jahren hat sich das Land zunehmend urbanisiert und sehr zaghaft industrialisiert. Interessant zu sehen von einer unserer Unterkünfte aus war beispielsweise die Ghorka Brauerei, die leckeres Bier braut. Daneben aber auch die Handwerkskunst wie Thangka-Malereien, Holzschnitzereien, Metallarbeiten, Keramik und traditionelle Textilien. Diese Kunstwerke geben oft religiöse und kulturelle Motive wider.
Nepal hat eine sich nur langsam entwickelnde Gesellschaft, die sich mit Herausforderungen wie Armut, Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Ungleichheit auseinandersetzen muss. Trotzdem zeichnet sich die nepalesische Gesellschaft durch ihre kulturelle Reichtum, Gastfreundschaft und spirituelle Tiefe aus.
Gastfreundschaft spielt eine wichtige Rolle im nepalesischen Zusammenleben. Gäste werden oft herzlich empfangen und bewirtet, und es wird erwartet, dass sie sich wie zu Hause fühlen. Es ist üblich, Essen und Getränke mit anderen zu teilen, selbst mit Fremden. Allerdings gibt es auch innerhalb der Gesellschaft Unterschiede in Bezug auf Kaste, Klasse und ethnische Zugehörigkeit, die manchmal zu Spannungen führen können.
In Nepal variieren die Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale je nach kulturellen und regionalen Unterschieden, aber es gibt einige allgemeine Praktiken. Die häufigste Begrüßung ist das Zusammenlegen der Hände in Gebetshaltung, begleitet von einem leichten Kopfnicken oder einer leichten Verbeugung. Dies wird von einem freundlichen "Namaste" begleitet, was "Ich grüße das Göttliche in dir" bedeutet. Dies ist eine respektvolle und herzliche Art der Begrüßung.
Bei der Verabschiedung ist es üblich, erneut "Namaste" zu sagen und eine ähnliche Geste der Höflichkeit zu machen, wie beim Grüßen. Manchmal wird auch "Dhanyabad" (Danke) verwendet.
Die Morgen- und Abendrituale der Hindus sind wichtige Bestandteile des täglichen spirituellen Lebens der Hindus. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man beispielsweise am Morgen das Anzünden von Öllampen oder Räucherstäbchen und das Darbringen von Opfergaben wie Blumen, Früchten oder Süßigkeiten, und das Anwenden von Tika (rote Verfärbung) auf die Stirn als Segen.
Am Abend, vor Sonnenuntergang, wird ein ähnliches Ritual durchgeführt wie am Morgen, um den Tag abzuschließen und Segen für die Nacht zu erbitten. In Pokhara konnten wir eine stimmungsvolle abendliche "Sandhya Aarti" live verfolgen.
Die nepalesische Küche variiert je nach Region, aber Reis (Bhat), Dal (Linsensuppe), Gemüsecurrys und Momos (gefüllte Teigtaschen) sind weit verbreitete Gerichte, die uns, manchmal mit etwas Chili-Schärfe, immer sehr gemundet haben. Die Verwendung von Gewürzen wie Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander verleiht den Gerichten ihren charakteristischen Geschmack. Tee ist ein beliebtes Getränk und wird oft den ganzen Tag über konsumiert. Wir haben fast täglich leckeren Masala-Tee genossen.
Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Hinsichtlich der Infrastruktur gibt es große Herausforderungen in Bezug auf Entwicklung und Modernisierung. Viele Straßen - auch die Hauptverkehrsader zwischen der Hauptstadt Kathmandu und dem Touristenzentrum Pokhara, sind in einem sehr schlechtem Zustand. Für die 200 km haben wir gut 8 Stunden benötigt!
Der Tourismus spielt wirtschaftlich eine entscheidende Rolle. Nepal ist reich an natürlicher Schönheit und kulturellem Erbe, darunter die majestätischen Himalaya-Berge, UNESCO-Weltkulturerbestätten wie die Kathmandu-Tal und Lumbini, die Geburtsstätte von Buddha, sowie eine reiche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Diese Attraktionen locken Touristen aus der ganzen Welt an, so auch mich.
Trekkingrouten, wie beispielsweise der Everest Base Camp Trek, der Annapurna Circuit Trek oder unser Poon Hill Trek schaffen Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen wie Hotellerie, Gastronomie, Transport und Handwerk und sind damit eine wichtige Quelle für Einkommen und Beschäftigung.
Die Tourguides planen die Route, die sie mit den Teilnehmern gehen. Dies umfasst die Bewertung des Schwierigkeitsgrades , die Verfügbarkeit von Unterkünften und Rastplätzen, sowie die Einschätzung potenzieller Gefahren oder Herausforderungen auf dem Weg. Während des Trekkings führt der Tourguide die Gruppe und erklärt die Umgebung, weist auf Sehenswürdigkeiten hin und bietet Informationen zur Geschichte, Kultur und Natur. Er ist auch für die Sicherheit der Teilnehmer verantwortlich, beurteilt die Wetterbedingungen, überwacht den Gesundheitszustand der Teilnehmer und ergreift bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Im Notfall leitet er Rettungsmaßnahmen ein.
Er kümmert sich auch um die logistischen Details, wie Unterkünfte, Verpflegung, Transport und Genehmigungen. Er organisiert den Transport von Gepäck, koordiniert mit lokalen Trägern und plant den täglichen Ablauf des Trekkings. Schließlich fungiert er auch als Vermittler zwischen den Teilnehmern und den lokalen Gemeinschaften und übersetzt bei Bedarf.
Die Tätigkeit der Porter oder Träger beim Trekking ist entscheidend, um den Transport von Ausrüstung, Gepäck und Verpflegung während des Trekkings zu erleichtern. Sie tragen oft schwere Lasten auf ihrem Rücken oder Kopf, manchmal über lange Strecken und schwieriges Gelände. Ihre körperliche Belastung ist oft beträchtlich, und sie benötigen eine gute körperliche Fitness und Ausdauer, um diese Arbeit zu bewältigen. Für viele Porter ist die Arbeit beim Trekking eine wichtige Einkommensquelle für sich und ihre Familien. Das Tragen von Lasten ist oft eine traditionelle Tätigkeit, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Insgesamt sind die Porter beim Trekking unverzichtbare Helfer, die dazu beitragen, dass das Trekking für die Teilnehmer sicher, komfortabel und angenehm ist.
Unser Poon Hill Trek ist einer der beliebtesten und leicht zugänglichsten Treks in Nepal. Er beginnt in einem Bergdorf in der Nähe von Pokhara, und führt durch malerische Dörfer, Rhododendronwälder und terrassenförmig angelegte Felder. Die Route führt hinauf zum Poon Hill, einem Aussichtspunkt auf etwa 3.210 Metern Höhe. Die Gesamtlänge beträgt je nach gewählter Route 40 bis 50 Kilometer und bietet insgesamt ca. jeweils 3500 Hm Auf- und Abstieg in weiten Teilen über Stufen.
Höhepunkt ist der Sonnenaufgang auf dem Poon Hill, von wo aus man - bei guter Sicht - atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge wie Annapurna, Dhaulagiri, Machhapuchhre und andere genießen kann.
Entlang der Route gibt es eine Vielzahl von Lodges und Teehäusern, die in der Regel einfach (bis spartanisch) sind und eine warme Mahlzeit nebst Übernachtungsmöglichkeit bieten. Die Begegnung mit den freundlichen Menschen in den abgelegenen Bergdörfern, die Gastfreundschaft der Teahouse-Unterkünfte entlang der Route und die Schönheit der Natur machten den Poon Hill Trek für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis!
Zusammenfassung:
Eine Reise nach Nepal, die Kathmandu, Pokhara und den Poon Hill Trek umfasst, bietet eine faszinierende und unvergessliche Erfahrung, die reich an Kultur, Geschichte und atemberaubender Natur ist. Kathmandu, die Hauptstadt Nepals, ist ein lebendiges, quirliges Zentrum der nepalesischen Kultur und bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, darunter historische Tempel, lebendige Märkte und eine pulsierende Atmosphäre. Pokhara, am Ufer des malerischen Phewa Sees gelegen, ist ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteuerlustige, mit einer atemberaubenden Bergkulisse.
Die Menschen Nepals sind eine der größten Schätze des Landes und tragen maßgeblich zum unvergesslichen Charakter einer Reise bei. Die nepalesische Kultur ist geprägt von einer tiefen spirituellen Verbundenheit mit der Natur und einer warmen, offenherzigen Gastfreundschaft gegenüber Besuchern. Die Begegnung mit den Einheimischen, sei es in den geschäftigen Straßen von Kathmandu, am Ufer des Phewa Sees in Pokhara oder in den abgelegenen Bergdörfern des Poon Hill Trek, bietet einen Einblick in das tägliche Leben und die reiche kulturelle Vielfalt des Landes. Die Offenheit und Herzlichkeit der nepalesischen Menschen hinterlassen einen bleibenden Eindruck und machen eine Reise nach Nepal zu einer unvergesslichen Erfahrung.
Bekanntermaßen bildet Reisen - das durfte ich erneut erfahren. Der eigene Horizont wird erweitert, das eigene Menschen- und Weltbild wird komplettiert, manchmal sogar korrigiert und in der Summe bildet es das Verständnis für andere Weltanschauungen und Religionen, politische Ansichten, Nationalität, Geschlecht und Hautfarbe und bestärkt mich in meiner Grundeinstellung:
Ich ben Grieche, Türke, Jude, Moslem un Buddhist, mir all, mir sin nur Minsche, vür‘m Herjott simmer glich!
(Aus "Unser Stammbaum", Lied der Bläck Fööss)
Nameste!
Ich verbeuge mich vor den vielen Menschen, die ich während meiner Reise getroffen habe - und natürlich vor meinem Schnarchpartner KaJo, mit dem ich eine harmonische Zeit in Nepal verbracht habe!
