Freitag, 5. Oktober 2018

Letzter Urlaubstag in den Wet Tropics und in Australien

Der Rezeptionist des Lazy Lizard Motor Inn hatte uns gestern noch einige Tipps gegeben, was wir uns heute unbedingt noch ansehen sollten. Aber auch, wo wir the best steaks in town finden, nämlich in der Irion Bar. Das war eine gute Empfehlung, top Qualität, auf Holzkohle gegrillt, sehr lecker und zart.

Vorher waren wir auf seine Empfehlung hin noch an Hafen, um uns den Sonnenuntergang um 18.15 Uhr anzusehen - knapp verpasst. Der Himmel bot aber noch ein beeindruckendes Farbenspiel, von orange bis ins Violette rein.

Gleich am Hafen war auch das Brauhaus, das etliche Biersorten braut und im Ausschank hat. Zum Probieren kann man fünf Sorten in kleinen Gläsern für 15 A$ bekommen. Mir hat das dunkle  malzige Bier am Besten geschmeckt.

Heute Morgen haben wir zunächst wie empfohlen der Kapelle St. Mary in der Nähe des Hafens einen Besuch abgestattet. Das Besondere an dem kleinen Kirchlein ist, dass sich hinter dem Altar ein großes Fenster befindet, durch das man auf das Meer und die dahinter liegenden Berge blicken kann.

Anschließend ging es hoch über den Ort zu dem empfohlenen Aussichtspunkt, von dem aus man einen schönen Blick über den weitläufigen Strand hat, an dem man auch an einem markierten Bereich im Meer baden darf.
Im Meer gebadet haben wir heute nicht mehr, aber doch einen schönen Strandspaziergang durch das warme Wasser des Pazifiks.

Nun führte uns die Fahrt wieder südlich Richtung Cairns, wo wir die letzte Nacht in Australien verbringen werden.

Auf der Küstenstraße kommen immer wieder Haltebuchten, um den Blick auf das Meer zu genießen. An allen kann man nicht anhalten, aber auf jeden Fall an dem empfohlenen Rex Lookout. Hier hat man einen besonders schönen Blick.

Einen Lunch-Stop hatten wir auch empfohlen bekommen, der sollte in dem Badeort Palm Cove sein. Die von Palmen und anderen Bäumen gesäumte Esplanade bot reichlich Gastronomie und der Strand war gut gesucht, auch an den Abschnitten, an den man besser nicht baden sollte.

Zwischen Strand und Straße unter den Bäumen waren etliche Picknickplätze eingerichtet. Auch öffentliche Toiletten waren wie erwartet und wie an vielen anderen Stellen angetroffen, vorhanden.

Die Picknickplätze verfügen auch hier über zwei frei nutzbare saubere Elektrogrills, das gehört zum Standard.

Den Abschluss unserer Aktivitäten bildete das neue Cairns Aquarium, das der Rezeptionist uns auch empfohlen hat. Hier wird das Leben am und im Meer in vielen Becken und mit ca. 15.000 Lebewesen veranschaulicht.

Ein schöner Abschluss einer sehr beeindruckenden Reise an das andere Ende der Erde.

Morgen beginnt die Heimreise, und wenn alles planmäßig verläuft, werden wir am Sonntagmittag wieder zu Hause sein.

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Traumstraße durch den Daintree Rainforest

Es ist eine Traumstraße, die nördlich von Cairns zum und durch den Nationalpark führt. Traumhafte Ausblicke auf das Meer, die Strände  und den grünen Regenwald.

Dafür braucht man einen Mietwagen, den wir nach dem Frühstück bei der Avis City-Station abgeholt haben, um ihn anschließend mit unserem Gepäck an der Unterkunft zu beladen. Auschecken und losfahren in nördliche Richtung am Flughafen vorbei den Schildern "Mossman" folgend bis zur Mossman Gorge, die wir erkunden wollten.

Beim Visitorcenter musste man Tickets für eine Busfahrt zum Gorge erwerben und nach etwas Wartezeit mit dem Bus vorbei an einer Aboriginiesiedlung zum Gorge fahren. Die wenigen Kilometer führen über Aboriginieland, und diese bitten darum, es nicht zu betreten, daher schied der eigentlich favorisierte Fußweg aus.

Am Endpunkt angekommen, führen einige befestigte Pfade und Stege bis zu dem kleinen Fluss, in dem etliche Touristen baden. Insgesamt ist hier ziemlich viel Betrieb, so dass kaum Aussicht besteht, wilde Tiere zu sehen. Hier ist zwar der Kasuar, ein flugunfähiger Riesenvogel, beheimatet, aber der wird zu scheu und zu schlau sein, sich in der Nähe aufzuhalten. Und deshalb werden wir wohl auch keinen gesehen haben.

Hinter Mossman beginnt die Küstenstraße zum Daintree Nationalpark. Es ist der größte zusammenhängende tropische Regenwald auf dem australischen Kontinent und er gehört zum Wet Tropics Rainforest, der die Region um Cairns bedeckt. Er reicht bis ans Meer. Dadurch treffen hier gleich zwei Welterbe unmittelbar aufeinander: das Riff und der Regenwald, was wiederum einmalig auf der Welt ist.

Auf der kurvenreichen Strecke  kommt man nicht sehr schnell voran und die Fotostopps an einzelnen Lookouts brauchen auch etwas Zeit, so dass wir erst nach 14 Uhr die Autofähre über den Daintree Fluss erreichen. Danach kommt eine sehr schmale kurvenreiche Strecke durch den dichten Wald und bis zum Daintree Discovery Center schlängelt sich die Fahrbahn durch den Busch.

Meine Planung sah eigentlich vor, weiter bis zum wunderschönen Strand von Cape Tribulation zu fahren, das wäre von hier aus noch eine netto Fahrzeit von einer Stunde gewesen.

Vom Cape bis zu unserem heutigen Hotel in Port Douglas rechnet das Navi eine Fahrzeit von zweieinhalb Stunden. Daher entschieden wir uns, hier umzukehren und zurück zu fahren. Schade, hätte ich wirklich sehr gerne gesehen, aber die Vernunft muss obsiegen.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Kuranda Rainforest

Heute war wieder ein eindrucksvoller Tag. Mit der freundlichen Dame von Europcar hatten wir vereinbart, dass wir den schneeweißen VW Golf kurz vor acht Uhr an der City-Station abgeben und wir anschließend von einer Mitarbeiterin noch zum Bahnhof gefahren werden. Bereits beim Einparken kam die Dame vor die Tür. Kurzer Fahrerwechsel und fünf Minuten später waren wir am Bahnhof. Top Service!!

Vorgestern hatten wir für heute eine Fahrt mit der historischen Railway nach Kuranda gebucht. Für die 30 Kilometer lange Strecke werden 2 Stunden Fahrzeit benötigt. Die Strecke führt erst an Ortschaften vorbei und dann durch den satt grünen Regenwald. Immer wieder bieten sich schöne Aussichten, entweder zum Meer hin oder in langen Kurven auf die Bahnstrecke und den Zug selbst oder auf die verschiedenen hohen Brücken, die wir passieren. Natürlich immer auch auf den zum Greifen nahen Wald. Zehn Minuten Stop ist an den Barron Falls, wo wir aussteigen und Fotos machen können.

Die Zeit verging wie im Flug, und schon kamen wir in Kuranda an, wo wir uns zuerst die Koala Gardens ansahen.

In diesem kleinen gepflegten Zoo gab es neben den Koalas noch etliche andere für diese Region typischen Tiere zu sehen, wie z. B. Krokodile, Kängurus, Wallabies, Wombats, Schlangen usw.

Kuranda ist ein reiner Touristenort, ich kann mir nicht vorstellen, dass hier jemand wohnt. Nur Läden, Cafés und  Restaurants säumen die Straße.

Nach unserem Lunch mussten wir uns auf den Weg zur Seilbahn machen, da wir Tickets für 14.30 Uhr hatten. Das ist hier alles komplett durchgetaktet, um die Massen an Besucher bewältigen zum können.

Die Skyrail, wie die Seilbahn bezeichnet wird, gleitet über den Baumwipfeln und man hat eine tolle Draufsicht auf den unter uns liegenden Wald. Gleichzeitig bietet sich eine Fernsicht über den Regenwald, der seinen Namen zu Recht trägt, da heute mehrmals kleine und größere Schauern das Grün am Leben halten.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Cairns und Atherton Tablelands

Gestern war wieder ein Umzugstag, und zwar von der Metropole Sydney ins doch eher beschauliche Cairns - anders ausgedrückt: vom kühlen Sydney ins schön warme, wenn auch etwas schwüle Cairns.

Der Flug mit Jetstar war pünktlich und angenehm und wir waren nach etwa drei Flugstunden am frühen Nachmittag in Cairns angekommen.

Cairns liegt im tropischen Nordqueensland und hat im Prinzip nur zwei Jahreszeiten: Dry und Wet Seasson. Derzeit ist es trocken, obwohl es gestern Abend kurz und heute Nacht kräftig geregnet hat.

Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, waren die nächsten Tage konkret zu planen und Touren zu buchen. Wir wollten auf jeden Fall mit der historischen Railway zum Regenwald fahren und von dort mit der Seilbahn wieder zurück. In meinem Plan war das für heute vorgesehen, klappte aber leider nicht, da zu den von und präferierten Zeiten alles ausgebucht war. Also umplanen: heute entweder Great Barrier Riff oder Atherton  Tablelands. Riff wollten wir beide nicht, keine Lust, den ganzen Tag auf dem Meer zu verbringen und zu schnorcheln. Wunderschöne Korallenriffe hatten wir in Ägypten schon ausgiebig beschnorchelt.

Die Tablelands, eine Hochebene im Hinterland von Cairns, gehen aber nur mit dem Auto, dass wir erst in zwei Tagen übernehmen. Daher habe ich mal wieder das Internet durchforstet, um einen passenden Wagen für heute zu buchen, den wir schließlich heute Morgen bei Europcar übernommen haben.

Die Fahrt führte uns über Kuranda, Mareeba und Atherton zur Lumholtz Lodge, die wir nach zwei Stunden Fahrt erreichten.

In der Gegend um Kuranda schlängelte sich die Straße durch den Regenwald hoch und vor Mareeba wieder runter. Meist max. Speed von 60 km/h.
Danach verändert sich die Landschaft und wird flach, offen und bietet oft Weitblick. Hier wird Landwirtschaft betrieben. Obst und Gemüseanbau aber auch Rindvieh ist zu sehen. All das macht die Fahrt kurzweilig und abwechslungsreich.

Die avisierte Lodge liegt im Wald, etwas abseits der Hauptstraße und ist über eine kurze Schotterpiste zu erreichen. Hier werden von einer deutschen Auswanderin verletzte oder verwaiste Lumholtz-Baumkängugrus und andere Tiere wieder aufgepäppelt und auf die Wildnis vorbereitet. Petra hatte eine Reportage darüber vor Monaten im Fernsehen gesehen und wollte dich das daher gerne ansehen. Das war auch mit der Hoffnung verbunden, endlich mal einige landestypische Tiere zu Gesicht zu bekommen. Bisher haben wir nur sehr wenig Tiere gesehen.

Bei der Ankunft an der Lodge stand die Tür offen und die Waschmaschine lief, aber keine Menschenseele zu sehen. Nachdem wir die große Glocke mehrmals geläutet hatten, hörten wir endlich eine Stimme. Die Eigentümerin kam aus dem Gebüsch und entschuldigte sich, dass die uns nicht gehört hätte.
Nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass sie derzeit keine Tiere vor hat. Lediglich drei Baumkängurus kämen alle paar Tage vorbei.

Schade, schon wieder keine Tiere zu sehen. Naja, fahren wir halt weiter zu unserem nächsten Ziel, der Jaques Coffee Plantation,  in der Nähe von Mareeba, also letztlich auf dem Heimweg.

Die Plantage ist für Besucher geöffnet und bietet einen Einblick in den Anbau, die Ernte, Verarbeitung und Veredelung von Kaffee. Zur Einführung in das Thema und in die Geschichte der Farm wird ein Video im hofeigenen Kinosaal gezeigt. Anschließend kann man das Gelände und die Gerätschaften erkunden. Dabei alles fotografiert werden, was nicht ganz selbstverständlich ist, wie wir später erfuhren.