Dienstag, 2. Oktober 2018

Cairns und Atherton Tablelands

Gestern war wieder ein Umzugstag, und zwar von der Metropole Sydney ins doch eher beschauliche Cairns - anders ausgedrückt: vom kühlen Sydney ins schön warme, wenn auch etwas schwüle Cairns.

Der Flug mit Jetstar war pünktlich und angenehm und wir waren nach etwa drei Flugstunden am frühen Nachmittag in Cairns angekommen.

Cairns liegt im tropischen Nordqueensland und hat im Prinzip nur zwei Jahreszeiten: Dry und Wet Seasson. Derzeit ist es trocken, obwohl es gestern Abend kurz und heute Nacht kräftig geregnet hat.

Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, waren die nächsten Tage konkret zu planen und Touren zu buchen. Wir wollten auf jeden Fall mit der historischen Railway zum Regenwald fahren und von dort mit der Seilbahn wieder zurück. In meinem Plan war das für heute vorgesehen, klappte aber leider nicht, da zu den von und präferierten Zeiten alles ausgebucht war. Also umplanen: heute entweder Great Barrier Riff oder Atherton  Tablelands. Riff wollten wir beide nicht, keine Lust, den ganzen Tag auf dem Meer zu verbringen und zu schnorcheln. Wunderschöne Korallenriffe hatten wir in Ägypten schon ausgiebig beschnorchelt.

Die Tablelands, eine Hochebene im Hinterland von Cairns, gehen aber nur mit dem Auto, dass wir erst in zwei Tagen übernehmen. Daher habe ich mal wieder das Internet durchforstet, um einen passenden Wagen für heute zu buchen, den wir schließlich heute Morgen bei Europcar übernommen haben.

Die Fahrt führte uns über Kuranda, Mareeba und Atherton zur Lumholtz Lodge, die wir nach zwei Stunden Fahrt erreichten.

In der Gegend um Kuranda schlängelte sich die Straße durch den Regenwald hoch und vor Mareeba wieder runter. Meist max. Speed von 60 km/h.
Danach verändert sich die Landschaft und wird flach, offen und bietet oft Weitblick. Hier wird Landwirtschaft betrieben. Obst und Gemüseanbau aber auch Rindvieh ist zu sehen. All das macht die Fahrt kurzweilig und abwechslungsreich.

Die avisierte Lodge liegt im Wald, etwas abseits der Hauptstraße und ist über eine kurze Schotterpiste zu erreichen. Hier werden von einer deutschen Auswanderin verletzte oder verwaiste Lumholtz-Baumkängugrus und andere Tiere wieder aufgepäppelt und auf die Wildnis vorbereitet. Petra hatte eine Reportage darüber vor Monaten im Fernsehen gesehen und wollte dich das daher gerne ansehen. Das war auch mit der Hoffnung verbunden, endlich mal einige landestypische Tiere zu Gesicht zu bekommen. Bisher haben wir nur sehr wenig Tiere gesehen.

Bei der Ankunft an der Lodge stand die Tür offen und die Waschmaschine lief, aber keine Menschenseele zu sehen. Nachdem wir die große Glocke mehrmals geläutet hatten, hörten wir endlich eine Stimme. Die Eigentümerin kam aus dem Gebüsch und entschuldigte sich, dass die uns nicht gehört hätte.
Nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass sie derzeit keine Tiere vor hat. Lediglich drei Baumkängurus kämen alle paar Tage vorbei.

Schade, schon wieder keine Tiere zu sehen. Naja, fahren wir halt weiter zu unserem nächsten Ziel, der Jaques Coffee Plantation,  in der Nähe von Mareeba, also letztlich auf dem Heimweg.

Die Plantage ist für Besucher geöffnet und bietet einen Einblick in den Anbau, die Ernte, Verarbeitung und Veredelung von Kaffee. Zur Einführung in das Thema und in die Geschichte der Farm wird ein Video im hofeigenen Kinosaal gezeigt. Anschließend kann man das Gelände und die Gerätschaften erkunden. Dabei alles fotografiert werden, was nicht ganz selbstverständlich ist, wie wir später erfuhren.