Sonntag, 16. September 2018

Im Airbus A380 ans andere Ende der Welt

Heute, 15.09.2018, ist es nun endlich soweit. Nach einer längeren Planungsphase, die schon mehr als ein Jahr zurück liegt und einer noch längeren Wartezeit hat die DB uns pünktlich nach Frankfurt gebracht. Nun sitzen wir im A380 der Singapur Airlines auf dem Weg nach Singapur und von dort aus weiter nach Darwin im Norden Australiens, unserem ersten Etappenziele im Northern Territory. Wir sind sehr gespannt auf den uns noch unbekannten riesigen Kontinent.

Unser Flug startet mit leichter Verspätung, da der osteuropäische Luftraum ziemlich voll ist und ich sorge mich schon ein wenig, da wir in Singapur unseren Anschlussflug verpassen könnten.

Im A380 hat man ein etwas anderes Fluggefühl. Schon beim Start auf der Rollbahn hat man das Gefühl, dass der Riesenvogel, obwohl er noch rollt, gleitet. In der Luft liegt er starr wie ein Brett und das Gefühl des Gleitens bleibt.

Singapore Airlines gehört zu den Top Fluggesellschaften, mal gespannt, ob sie ihrem sehr guten Ruf gerecht werden.
Kurz, nachdem wir fliegen, werden heiße Tücher zur Erfrischung und Reinigung verteilt und zügig wieder eingesammelt. Der Bordservice beginnt mit kalten Getränken in der üblichen Auswahl. Zusätzlich allerdings auch Weine und in der von uns gebuchten Premium Economy Class auch Champagner, mit dem wir auf unsere Reise gespannt und voller Erwartung anstoßen.

Der Steward checkt nochmal, ob es bei den vorbestellten Mahlzeiten bleiben soll, oder wir unsere Wahl ändern möchten. Bei uns bleibt es dabei, die online Bestellung in der vergangenen Woche war schließlich nervig genug, da die Website erst nach einigen Versuchen über mehrere Tage verteilt, die Eingaben übernahm.

Und pünktlich zur Lunchtime, ich hatte ja schließlich schon ziemlich Appetit, wurde das Essen von den überaus freundlichen und höflichen Stewards verteilt. Zu unserer Überraschung stimmten Verpackung und Inhalt nicht überein. Aufgedruckt war das von uns bestellte Beef Rendang, drin war allerdings gegrillter Lachs. Den haben ich dann auch verzehrt, Petra fragte aber nach und erhielt prompt das bestellte Essen. Zu meiner Überraschung und Freude fragte mich der Stuart, ob ich denn zusätzlich das Bestellte haben möchte, da er genügend davon habe. Wer mich kennt, weiß, wie ich mich entschieden habe.
Beides war jedenfalls sehr lecker und insgesamt betrachtet ein überaus reichlich bestücktes Tablett mit Leckereien. Nachdem dann der ganze Müll wieder eingesammelt war wurde der Nachtisch verteilt: ein Becher Eis.

So, nun wird es aber höchste Zeit für einen Digestiv, ein ganz passabler Whisky und anschließend ein leider nur kurzes Nickerchen.

Dann taucht der Steward bei uns auf und entschuldigt sich noch mal überschwenglich für den Faux Pass beim Lunch. Er habe Fotos vom Essen und den Labels gemacht und an den Caterer in Frankfurt gemailt "and complaint". Dann überreicht er uns zwei Schecks im Wert von je S$ 75 zur Wiedergutmachung. Die Schecks können wir im Flightshop der Airline verwenden. Das hätten wir weder erhofft noch erwartet - ich hatte doch zwei Essen bekommen. Aber, das unterscheidet Singapore Airlines von anderen.

Gerade werden Snacks verteilt, auf Petras Display läuft die Flugroute mit und zeigt New Deli an. Wir überfliegen also im Moment Indien, haben schon gut sechs Flugstunden hinter uns und noch etwa genau soviel vor uns - Halbzeit des ersten Flugs.

Och, ich schreibe noch was, das geht neben Essen und Schlafen meist immer. Schlafen geht im Moment aber nicht. Klar, zu Hause ist es ja gerade mal 19.30 Uhr. Also, war mal kurz zur Toilette, oder im Waschraum, wie das im Flugzeug vornehm heißt. Beim Blick durch die Reihen sieht man die komischsten Gestalten. Die Asiaten erkennt man nicht nur an ihrem Aussehen, dass sie von uns Europäern unterscheidet, nein, auch an dem Mundschutz den etliche tragen. Sieht aus wie im OP. Als ich dann aus der Toilette rauskomme, sehe ich, wie zwei Stewardessen in den Keller entschwinden. Erst guckt man ungläubig, dann fällt einem schnell wieder ein, dass man sich ja in einem der größten (evtl. das größte?) Passagierflugzeugen der Welt befindet. Der A 380 verfügt über zwei Etagen mit Sitzplätzen für Passagiere, wir sitzen im unteren Bereich, ziemlich mittig, an der Stelle, wo die Tragflächen an den Rumpf ansetzen, Reihe 34. Unter uns befindet sich der Fracht-  bzw. Gepäckraum, aber auch wohl Aufenthalts- oder Ruheräume für die Crew.

Zur geplanten Zeit setzt dann endlich der Riesenvogel auf der Rollbahn auf, genau so sanft wie der Start vor gut 12 Stunden. Singapur hat einen der größten  Flughäfen der Welt mit 4 Terminals. Wir müssen für unseren Weiterflug nach Darwin von T3 zu T2, Laufzeit gut eine Stunde. Da der Anschlussflug schon in 1,5 Stunden abhebt, war mir das zum Laufen und evtl. Suchen zu knapp. Daher hatte ich vorab bereits einen Transit Concierge Sevice gebucht, dessen Mitarbeiter mit unserem Namensschild bereits am Ausgang wartete.

Alle Mann auf den Golfwagen und los ging die Fahrt durch die Hallen. Im Zickzack-Kurs durch die Menschenmassen, immer wieder Hupen, stoppen und Weiterfahren. Wenn freie Fahrt war, spürte man den Fahrtwind ganz ordentlich, so ging das elektrisch betriebene Wägelchen ab. Am Ziel angekommen war uns klar, dass wir die Strecke nur unter sehr zügigem Gehen hätten schaffen können.

Am Gate der SilkAir erfolgte dann eine erneute Sicherheitskontrolle, bevor es Bord der Boing ging, die natürlich viel kleiner und enger als das vorherige Flugzeug war. Aber der Flug sollte ja auch nur gute vier Stunden dauern und wurde uns durch ein serviertes Frühstück und ein anschließenden Nickerchen nicht zu lang. Endlich mal was schlafen, dass hatte bei uns vorher nicht so gut funktioniert. Jetzt war allerdings zu Hause auch Nachtzeit.

Gegen 14.45 Uhr Ortszeit landeten wir pünktlich in Darwin, übernahmen den vorreservierten Mietwagen und fuhren zum Hotel Argus.
Abends hatten wir dann endlich Gelegenheit, uns die Füße zu vertreten. Am Mindil Beach war heute Sunset Market und an der Rezeption erfuhren wir, dass man dorhin in ca. 30 Minuten zu Fuß gehen kann. An der Uferpromenade waren über ein längere Strecke Stände der Händler und Gastronomen aufgebaut. Das typische Kunstahndwerk für Touristen wurde feilgeboten, dazwischen immer wieder überwiegend asiatische Speisen, gelegentlich auch Straßenmusiker.