Montag, 24. September 2018

Über Meerinie Loop zum Kings Canyon

Von der Glen Helen Lodge, die traumhaft am Gorge liegt, ging es heute (Sonntag, 23.9.) auf dem Larapinta Highway südlich weiter.

Heute Morgen bietet der Blick aus unserem Zimmer auf den gegenüber liegenden Felsen und die davor liegende Wasserlandschaft ein tolles Farbenspiel. Die noch zaghaften morgendlichen Sonnenstrahlen lassen den Felsen in einem wunderschönen Rotton erstrahlen.

Beim Frühstück stellte sich heraus, dass eine Servicekraft auch aus Deutschland stammt und seit über einem Jahr mit ihrem Freund in Australien lebt und jobt. Erst waren sie oben in Darwin und nun seit sieben Wochen in der Lodge. Da beide länger als 88 Tage auf einer Farm gearbeitet haben, wurde ihr Visum um 6 Monate verlängert.

Bereits nach wenigen Kilometern kam der Abzweig zur Redbank Gorge, der schnell in eine Schotterpiste überging, die zwischenzeitlich auch schon Mal zu eine nicht ganz leicht zu befahrenden roten Sandpiste wurde. Das Problem ist, dass man vorher nicht weiß, ob auch tiefgründige Sandstellen kommen, in denen man bei zu geringem Tempo stecken bleiben könnte. Also Allrad einschalten und  immer schön auf  Speed bleiben. Für den wellblechartigen Schotter muss man  ohnehin das Tempo hoch genug halten, um besser über die Rillen zu gleiten. In Namibia sind wir über 2.000 Kilometern Schotterpiste gefahren, daher wusste ich, dass man so schnell fahren muss, bis das Fahrzeug leicht "schwimmt". Dann ein wenig vom Gas, Lenker festhalten und dran bleiben.

Vom Parkplatz aus waren etwa 30 Minuten durch ein steiniges, aber trockenes Bachbett zu gehen, um an die Wasserstelle am Eingang der Schlucht zu gelangen.

Auch diese Schlucht bietet wieder einen tollen Anblick auf die Schönheit der Natur in dieser abgelegen und menschenleeren Gegend. Die wenigen Menschen, die hier leben, arbeiten wohl meist im Tourismus. Dörfer, Siedlungen,  Gehöfte oder Farmen sieht man unterwegs nicht. Zwischen den einzelnen Lodges lebt kein Mensch, und sie sind meist eine Tagesreise auseinander. So ist auch zu erklären, dass man einige Reisende in der nächsten Unterkunft wieder sieht.

Die Preise für Getränke und Essen sind nicht gerade günstig. Unser heutiges Kings Canyon Resort beherbergt wahrscheinlich einige hundert Menschen, die verpflegt werden möchten. Das nächste größere Wirtschaftszentrum, das diese Waren liefern kann, liegt mehrev als 1.500 Kilometern entfernt, so dass enorme Transportkosten entstehen, die die hiesigen Preis rechtfertigen.

Nächster Stopp auf dem Red Center Way ist an der vor uns liegenden Bergkette Gosse Bluff, die wir schon aus etlicher Entfernung sahen. Vom Parkplatz aus führt ein schmaler Pfad bergauf zu einem Aussichtspunkt. Von hier aus überblickt man die vermeintliche Felskette und das unter uns liegende Tal. Es handelt sich um einen großen Krater und die Bergkette ist nur der aus der Ferne sichtbare äußere Rand. Ich vermute, aufgrund der typischen Form, dass es sich um eine Kaldera handelt.

Schon bald erreichen wir den Meerinie Loop, den man nur mit vorher gezahltem Permit von 6 $ befahren darf. Es handelt sich um eine ca. 150 km lange Schotterpiste, die bis kurz vor Kings Canyon reicht. Diese Strecke hatte ich mir bewusst ausgesucht, um nochmal das Feeling der gravel roads auskosten zu können. Das macht richtig Spaß, ist allerdings auch anstrengend, wie Ralley fahren.  Wegen dieser Strecke hatten wir ein Allradfahrzeug benötigt, da andere Autos die nicht befahren dürfen.

Die Temperatur ist im Outback für uns Nordeuropäer sehr angenehm. Tagsüber werden bis 30 Grad erreicht, die nachts unter 20 Grad abfallen. Morgens ist die Luft angenehm frisch und klar. Die Luftfeuchtigkeit muss sehr gering sein.

Heute leider offline, Post erst einen Tag später online.