Dienstag, 25. September 2018

Uluru-Kata Tjuta Nationalpark

Als wir heute Morgen am Parkplatz neben dem Uluru ankommen, ist er schon zum Bersten voll. Ein Ranger ruft uns zu, wir sollen 100 Meter weiter auf dem Seitenstreifen parken, obwohl dort absolutes Halteverbot ist. Als er kurze Zeit später an uns vorbei fährt, geht sein Daumen hoch.

Dann eilig zum Meeting Point für die geführte Rangertour, die Peter, ein Aboriginie, durchführt.

Die Gruppe, die am Mala Walk teilnimmt, umfasst ca. vierzig Personen, so dass man eine günstige Stelle in der Nähe des Rangers haben muss, um was zu hören. Er fragt zuerst ab, ob auch Briten unter den Besuchern sein, und bittet sie, sich auf Aussie-Englisch einzustellen.

Das ist auch für uns strange, zumal der Slang in zentral Australien anders klingt, als wir es im Norden gehört haben. Die erste halbe Stunde habe ich zugegebenermaßen nur die Hälfte verstanden. Dann aber hat das Ohr sich drauf eingestellt und ich verstehe das allermeiste.
Hauptproblem war, dass er sehr häufig Worte aus seiner Aboriginiesprache benutzte, obwohl das Hirn auf Englisch eingestellt ist.

Jedenfalls seine Geschichten über die Kultur, das Leben, die sozialen Strukturen, die diversen Sprachen und Verbreitungsgebiete dieser Ethnie in zentral Australien war sehr kurzweilig und informativ.

Was Peter deutlich herausstellte,  eigentlich wussten wir es ja vorher schon, dass der weiße Mann mal wieder die Ureinwohner be- und verdrängt hat, was diese bis heute nicht verkraftet haben. Der Lebensraum der Aboriginies wurde systematisch zum Nutzen der Eindringlinge zerstört. 

Und nur deshalb können wir überhaupt hier sein, ansonsten würden die Ureinwohner ihr traditionelles Leben führen. Am Uluru beispielsweise in den vielen Höhlen, die Peter uns zeigt und erläutert.

Der Urulu ist der zweitgrößte Monolith der Erde mit einem Umfang von ca. 9,4 km und einem Alter von ca. 600 Mio. Jahren. Für die Ureinwohner ist es ein heiliger Berg.

In etwa 40 Kilometern Entfernung befindet sich die Felsengruppe Kata Tjuta (Olgas), die aus 36 Kuppen besteht. Dorthin fahren wir später noch.

Nach dem Mala Walk schauen wir uns noch das nahe am Felsen gelegene Cultural Center an, in dem die historische Lebensweise, Kunst, Jagdwaffen und Geschichten der Vorfahren eindrucksvoll dargestellt werden. Aber auch die Rückübereignung dieser Gegend von der Regierung an die Aboriginies ist ein aufgearbeitetes wichtiges Thema.

Bei der Fahrt zu den Olgas sind diese schon aus der Ferne zu erkennen und da die Sonne schon ein wenig tiefer steht, erstrahlen sie auch in einem schönen Rot.

Vom Parkplatz aus machen wir uns auf den Weg zum Walpa Gorge, einem Einschnitt zwischen zwei Hügeln. Der steinige Weg führt zu einem üppig bewachsen Tal, aus dem uns eine große Gruppe asiatischer Touristen entgegenströmt.

Heute Vormittag haben wir etliche Asiaten gesehen, die selbst das Gesicht voll vermummt hatten, um sich vor der Sonne zu schützen. Ein für uns ungewöhnlicher Anblick.

Morgen Mittag verlassen wir zentral Australien wieder und fliegen nach Sydney.