Mittwoch, 21. September 2016

Sossusvlei und weites Land

Gestern hatten wir uns für die geführte "early morning Tour ins Sossusvlei" angemeldet, die um 5.30 Uhr startet, um vor Sonnenaufgang im Vlei zu sei und das optimale Licht für schöne Fotos von den Dünen zu haben. Das hat aber leider nicht funktioniert...

Daher haben wir uns nach den Frühstück selbst auf den Weg gemacht und sind bis zum 4x4 Parkplatz gefahren, um von dort mit den Allradfahrzeugen ins Vlei gebracht zu werden.

Auf den rd. 60 km dorthin sahen wir gleich bei der Lodge einige Springböcke, später wieder Oryx und nahe bei den Dünen einige Strauße.

Unser Nissan Fortuner hat zwar auch Allradantrieb, der auch ständig in Betrieb ist, aber die ab dem Parkplatz beginnende Sandstrecke ist nicht einfach zu meistern und man muss Luft aus den Reifen ablassen, was für uns in Ermangelung einer Luftpumpe ausschied. Ein Blick auf ein gerade auf die Sandpiste aufgefahrenes Auto gleichen Typs bestätigt die Richtigkeit unserer Entscheidung, nicht selbst ins Vlei zu fahren. Keine 30 Meter gefahren, sitzt er fest. Zum Glück hat er nur kurz die Räder drehen lassen, da sie sich sofort tief eingegraben und das Auto dann aufsitzt. Ein vorbeikommender Profifahrer des Shuttles stoppt, steigt aus, Fahrerwechsel, kurzes hin- und hergeschaukele und schon zieht der Wagen langsam aus dem Sand. Na, dann viel Spaß auf der Weiterfahrt ins Vlei ;-)

Dann auf zum Ticketschalter, um eine Fahrkarte zu lösen. Ein Blick auf die wartende Menschenmenge und eine kurze Kalkulation der (sehr langen) Wartezeit führt zu dem Entschluss, das Projekt hier zu beenden. Schließlich lagen noch 5 Stunden Autofahrt zur Rostock Ritz Lodge vor uns und bei 30 Grad länger zu warten macht auch mir keinen Spaß, obwohl ich die Hitze gut vertrage und genieße. Es ist zwar schade, dass wir das Vlei auch im zweiten Anlauf nicht erreichen, aber es funktioniert nicht immer alles im Leben.

Auf der Rückfahrt aus den Dünen haben wir noch einen kurzen Fotostopp an der in vielen Reiseführern erwähnte "Düne 45" eingelegt und dann ging es weiter Richtung Parkausgang, wo Mensch und Auto nochmal aufgetankt wurden. Wegen der dünnen Besiedelung des Landes und der geringen Dichte an Tankstellen, empfiehlt es sich, jede Betankungsmöglichkeit zu nutzen.



Gegen 15 Uhr haben wir Solitair erreicht und den berühmten Apfelkuchen probiert. Der ist zwar lecker, aber ich weiß nicht, warum er in der Literatur und im Web besondere Erwähnung findet. Der Kaffee hingegen war wirklich sehr gut.

Hier wechselten wir auf die C14, die streckenweise sehr wellig war. Ziemliche Umgewöhnung für mich, da die vorherige Strecke frisch planiert war und ich bis 95 km/h fahren konnte.


Hinter Solitair öffnet sich das Land. Vorher noch viele Berge, die wie auf den Kanaren wirken, und jetzt weites, weites flaches Land. Das wäre ideal für die Viehzucht, wenn es denn regelmäßig regnen würde. Aber in dieser Gegend leider nur max. 100 mm Regen im Jahr, im letzten Jahr nur 45 mm.



Kurz vor der heutigen Unterkunft, der Rostock Ritz Lodge, sehen wir etliche Zebras. Angeblich gibt es hier eine riesige Herde. Die Lodge ist wieder super. Die Lodges haben hier in Namibia einen wirklich guten Standard, der in Europa oft nicht erreicht wird. Diese sind allerdings auch meist teurer als vergleichbare europäische Unterkünfte.


Das Essen hier in der Lodge ist auch wieder top. Hier ein Foto meiner Vorspeise: Geräucherte Orxy-Filet und danach gegrilltes Springbockfilet. Beides echt lecker :-))