Sonntag, 25. September 2016

Twyfelfontein und Damaraland

Von der Lodge aus waren es 6 km bis zu den Felszeichnungen von Twyfelfontein. Nach dem üblich Prozedere von Registrieren und bezahlen gehen wir in einer kleinen Gruppe von insgesamt 6 Besuchern mit unserem Guide(in) Annalisa los Richtung Felsbrocken.


Wenn man so darauf zugeht, könnte man denken, ein Berghang sei abgerutscht. Unmengen an Felsblöcken liegen wild durcheinander. Durch dieses Wirrwarr führt uns ein Pfad zu den acht schönsten  Sehenswürdigkeiten. Der ausgeschilderte Weg ist sehr rauh und gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind von nöten. Augenscheinlich wussten das nicht alle Besucher.

Unser Guide erläutert, dass es sich um eine der umfangreichste Fundstätten von Felsgravuren  auf der  Welt handelt. Über  2.500  Petroglyphen  wurden  gezählt. Die Gravuren befinden sich auf einer Reihe  von glatten Felsplatten aus rötlichem Sandstein und stellen zumeist Tiere oder  Tierfährten dar.



Die Zeichnungen sind meist gut erkennbar und werden den San (Bushmen) zugeordnet. Über das Alter ist man sich nicht einig. Schätzungen bewegen sich zwischen 2.000 und 10.000 Jahren. 1952 wurde das Tal von Twyfelfontein zum Nationaldenkmal erklärt. Die  UNESCO verlieh ihm 2007 den  Status "Weltkulturerbe ".

Unsere Weiterfahrt führte uns am Damara Living Museum vorbei, wo wir einen Zwischenstopp einlegten (http://www.lcfn.info/damara/home). Auch hier wieder registrieren und zahlen.


Wir hatten uns für die Kombination von traditionellem Leben und Buschwanderung entschieden. Unser Guide Patricia, eine Damarafrau, rief eine weitere Frau herbei und beide führten uns zusammen mit der dreijährigen Owi in den an das historische (nachgebaute) Dorf grenzenden Busch mit niedrigen Bäumen. An den verschiedenen Bäumen stoppten sie, und die Kollegin erklärte uns in Damarasprache, die viele Klicklaute enthält, wofür die Damara die jeweiligen Pflanzen nutzen. Patricia übersetzte anschließend ins Englische. Erstaunlich, wieviel man allein durch Mimik und Gestik verstehen kann und welches Wissen und Können Naturvölker über die Natur haben. Daran ist unsere zivile Gesellschaft komplett verarmt!



Anschließend geht's ins Museumsdorf, das im historischen Stil aufgebaut ist. Hier werden uns die verschiedenen Lebenssituation vorgeführt. Von der Kräuterfrau über Feuermachen, Speere schmieden und Tierhäute bearbeiten. Zum Abschluss werden traditionelle Gesänge und Tänze von den Dorfbewohnern (auf Zeit) vorgestellt.

Auf unserem folgenden Weg zu unserer heutigen Unterkunft, der Damara Mopane Lodge, kommen wir am Petrified Forest vorbei, und statten prompt einen Besuch ab.

Wieder registrieren und zahlen. Dann geht's über einen schmalen Trampelpfad ins Gelände. Zuerst treffen wir auf verschiedene Welwitschie (https://de.m.wikipedia.org/wiki) und dann auf die ersten versteinerten Bäume. Sie sehen täuschend echt nach Holz aus, sind aber aus purem Stein.